Urea

Harnstoff, naturidentisch

Inhaltsverzeichnis

• Harnstoff, naturidentisch
  • Die Magie von Urea: Ursprung, Verwendung und Nutzen in Hautpflege und Kosmetik
  • Ursprünge von Urea
  • Harnstoff in der Hautpflege und in kosmetischen Produkten
  • Positive Auswirkungen von Urea auf die Haut
• Fazit
  • Quellen:

Die Magie von Urea: Ursprung, Verwendung und Nutzen in Hautpflege und Kosmetik

Harnstoff ist ein Name, der im Bereich der Hautpflege und Kosmetik häufig vorkommt, doch nur wenige kennen seine tiefgreifende Bedeutung. Diese Verbindung, die für ihre vielseitigen und nützlichen Eigenschaften bekannt ist, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und Verbesserung der Hautgesundheit. In diesem Blogartikel befassen wir uns mit den Ursprüngen von Harnstoff, seiner umfangreichen Verwendung in Hautpflege- und Kosmetikprodukten und seinen unzähligen positiven Auswirkungen auf die Haut.

Ursprünge von Urea

Harnstoff, eine natürlich vorkommende Verbindung, wurde erstmals Anfang des 18. Jahrhunderts von dem niederländischen Chemiker Herman Boerhaave im Urin entdeckt. Doch erst 1828 gelang Friedrich Wöhler die Synthese von Harnstoff, die einen wichtigen Meilenstein in der organischen Chemie darstellte. Wöhlers Synthese von Harnstoff aus Ammoniumcyanat entkräftete die vorherrschende Theorie, dass organische Verbindungen nur von lebenden Organismen hergestellt werden können. Dieser Durchbruch ebnete den Weg für die synthetische Herstellung von Harnstoff, der heute hauptsächlich aus synthetischem Ammoniak und Kohlendioxid nach dem Bosch-Meiser-Harnstoffverfahren gewonnen wird.

Harnstoff in der Hautpflege und in kosmetischen Produkten

Harnstoff ist zu einem Eckpfeiler in vielen Hautpflege- und Kosmetikformulierungen geworden, der wegen seiner vielfältigen Eigenschaften geschätzt wird. Man findet ihn häufig in Feuchtigkeitscremes, Peelings, Handcremes und Fußpflegeprodukten. Die Konzentration von Harnstoff in diesen Produkten variiert in der Regel, wobei höhere Konzentrationen für intensivere Behandlungen verwendet werden.

1. Feuchtigkeitsspender und Erweichungsmittel: Harnstoff ist ein Feuchthaltemittel, d. h. er hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit anzuziehen und zu binden. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem unschätzbaren Bestandteil von Feuchtigkeitscremes und Emollienzien, die trockene Haut mit Feuchtigkeit versorgen und beruhigen sollen.
2. Peelings: Aufgrund seiner keratolytischen Eigenschaften kann Harnstoff zu einer sanften Exfoliation der Haut beitragen. Er spaltet das Protein Keratin in der äußeren Hautschicht auf, hilft bei der Entfernung abgestorbener Hautzellen und fördert ein glatteres, feineres Hautbild.
3. Hand- und Fußpflegeprodukte: Produkte mit höheren Konzentrationen von Harnstoff (oft bis zu 40 %) sind besonders wirksam bei der Behandlung von verdickter, schwieliger Haut an Händen und Füßen. Die Fähigkeit von Harnstoff, in verhärtete Haut einzudringen und sie aufzuweichen, macht ihn zu einer beliebten Wahl bei der Behandlung von Erkrankungen wie Keratosis pilaris und Psoriasis.

Positive Auswirkungen von Urea auf die Haut

Die Verwendung von Harnstoff in Hautpflege- und Kosmetikprodukten hat eine Reihe positiver Auswirkungen auf die Haut und ist daher bei Dermatologen und Hautpflegeliebhabern gleichermaßen beliebt.

1. Intensive Feuchtigkeitszufuhr: Dank seiner hygroskopischen Eigenschaft kann Harnstoff Feuchtigkeit aus der Umgebung anziehen und an die Haut binden. Dies führt zu einer tiefen Hydratation, die für die Aufrechterhaltung einer gesunden Hautbarriere und die Verhinderung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL) unerlässlich ist.
2. Verbesserte Hautbarrierefunktion: Urea stärkt die Barrierefunktion der Haut, indem es die Produktion von Filaggrin unterstützt, einem Protein, das für die Integrität und Hydratation des Stratum corneum (der äußersten Schicht der Haut) entscheidend ist.
3. Verbesserte Hauttextur: Durch die Förderung des natürlichen Exfoliationsprozesses trägt Harnstoff dazu bei, raue und unebene Hautstrukturen zu glätten. Es löst die interzelluläre Matrix, die abgestorbene Hautzellen zusammenhält, effektiv auf und macht so den Weg frei für neue, gesunde Hautzellen an der Oberfläche.
4. Beruhigende und juckreizstillende Eigenschaften: Harnstoff besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, gereizte und entzündete Haut zu beruhigen. Dies macht es besonders vorteilhaft für Personen mit Ekzemen, Psoriasis und anderen entzündlichen Hauterkrankungen.
5. Verbesserte Penetration der Wirkstoffe: Harnstoff kann als Penetrationsverstärker wirken und so die Abgabe und Wirksamkeit anderer Wirkstoffe in Hautpflegeformulierungen verbessern. Dieser Synergieeffekt kann die Vorteile anderer Komponenten wie Hyaluronsäure, Ceramide und Peptide verstärken.

Fazit

Die Entdeckung und die anschließende Verwendung von Harnstoff in der Hautpflege und Kosmetik unterstreichen seine bemerkenswerte Vielseitigkeit und Wirksamkeit. Von seinen bescheidenen Anfängen im Labor von Friedrich Wöhler bis hin zu seiner herausragenden Stellung in der modernen Hautpflege ist Harnstoff nach wie vor ein leistungsstarker Inhaltsstoff, der tiefgreifende Vorteile bietet. Seine Fähigkeit, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, sie zu peelen, zu beruhigen und die Hautbarriere zu stärken, macht ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil auf dem Weg zu einer gesunden, strahlenden Haut. Je mehr wir über diese facettenreiche Verbindung herausfinden, desto mehr wird die Rolle von Harnstoff in der Hautpflege wachsen und seinen Status als Kraftpaket der Hautpflege festigen.

Quellen:

1. National Center for Biotechnology Information – „Urea: Ein Feuchtigkeitsspender und mehr“. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK536964/
2. Journal of Investigative Dermatology – „Urea and the skin: a topical urea review“. Verfügbar unter: https://www.jidonline.org/article/S0022-202X(15)35685-6/fulltext
3. Klinische, kosmetische und forschungsorientierte Dermatologie – „Urea: A Comprehensive Review of the Clinical Literature“. Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4792432/
4. Dermatology Research and Practice – „Keratolytic and Hydration Effects of Urea in the Management of Dry Skin Conditions“. Verfügbar unter: https://www.hindawi.com/journals/drp/2020/6757893/
5. American Journal of Clinical Dermatology – „Urea in the treatment of psoriasis and other hyperkeratotic conditions“. Available at: https://link.springer.com/article/10.2165/00128071-200102020-00004
6. International Journal of Pharmaceutics – „Urea as a skin penetration enhancer: A review“. Verfügbar unter: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378517320301553